Storage-Markt unter Druck
Was sorgt für den Preisanstieg?

Die Verbreitung von KI-Arbeitsprozessen führt zu einer Verknappung des Angebots an Nearline-HDDs, und zu steigenden Preisen. Die Aussichten für TLC- und QLC-SSDs sind ungewiss. Ist KI-Technologie der Haupttreiber, oder ist eine breitere Marktdynamik im Spiel?
Da immer mehr Unternehmen ihre KI-Investitionen erhöhen, steigt auch die Nachfrage nach Hardware.
Die Preise für Grafikprozessoren (GPUs) sind bereits durch die derzeitige Verknappung stark gestiegen und selbst ältere Grafikkarten halten ihren Wert bemerkenswert gut. In den letzten Monaten wurde auch der Speicherbereich vom KI-Hype erfasst.
Insbesondere HDDs, wo die Preise sich stark erhöhen. Aber auch NAND hat sich 2024 bereits um 15 Prozent verteuert und im Moment sind viele Modelle bis zu 12 Monate ausverkauft. Und so hat im September 2025 zum Beispiel Western Digital seine Preise um weitere 10 Prozent erhöht.
Für IT-Administratoren bedeutet dies längere Vorlaufzeiten für Festplatten mit hoher Kapazität. Speicherverwaltung und -bereinigung werden allerdings immer wichtiger.
Aber ist KI der einzige Grund für die Nachfrage? Ein Blick auf den aktuellen Markt könnte nicht nur für die derzeitige Situation, sondern auch für die Zukunft des Marktes aufschlussreich sein.
Was sorgt für die Verknappung am Markt?
Es scheint vier Hauptgründe für die derzeitige Situation zu geben:
- Nachfrageschock durch KI
- Zurückhaltung der Hersteller
- Erhöhte Transportkosten
- Zollkriege zwischen den USA und China
Wir werden schauen uns im folgenden jeden möglichen Faktor einzeln an.
Nachfrageschock durch KI
Der naheliegendste Grund ist, dass die IT-Branche im Umsturz ist.
KI ist nicht aus dem Nichts entstanden, aber die plötzlichen Entwicklungen haben sie in großem Umfang nutzbar gemacht.
Die meisten Unternehmen waren nicht bereit, KI effektiv zu nutzen, und haben daher ihre Hardware-Budgets erhöht. Niemand möchte bei einer neuen digitalen Revolution zurückbleiben.
Training und Inferenz erweitern Datensätze und Protokolle, die wiederum viel Speicherplatz benötigen. Nearline-HDDs bieten das beste Preis-/Leistungsverhältnis, wenn viel Speicherplatz benötigt wird.
Da das Angebot an HDDs jedoch gering ist, rücken SSDs in den Fokus der Unternehmen. Anstatt HDDs vollständig zu ersetzen, werden SSDs neben den vorhandenen HDDs eingesetzt. Für die Verbraucher gibt es zumindest einen Funken Hoffnung.
Während Unternehmen einen Bedarf an Quad-Level-Cell-SSDs haben, die aufgrund ihres hohen Speicherplatzes, auf Kosten einer geringeren Leistung bei vollem SLC-Cache und einer geringeren Lebensdauer gehen, bevorzugen die meisten Privatanwender Triple-Level-Cell-SSDs, die zwar etwas teurer sind, dafür aber eine bessere Leistung bieten.
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage erhöhen die Hersteller bereits ihre Preise. Es wird davon ausgegangen, dass diese Erhöhungen auch auf andere NAND-Speicherlaufwerke übergreifen werden.
Zurückhaltung der Hersteller
Eine hohe Nachfrage allein ist jedoch nicht immer ein Problem. Wenn viel produziert wird, können die Preise stabil bleiben. Genau hier liegt das Problem.
Seit Jahren verzeichnen die Hersteller einen Rückgang bei den HDDs und einen Anstieg bei den SSDs. Das hat sie dazu veranlasst, ihre Produktion und vor allem ihre Kapazitäten zu kürzen.
Dies wiederum bedeutet, dass die Hersteller auf den plötzlichen Nachfrageschub schlecht vorbereitet sind und dass es ihnen in den kommenden Jahren an Angebotsflexibilität fehlt.
Zusätzlich zu der verringerten Produktion änderten die Hersteller auch die Art und Weise, wie sie ihre Laufwerke versenden und bepreisen. Sie setzten strengere Mindestbestellmengen fest, reduzierten die Anzahl der Modelle und gaben den größten Cloud-Käufern den Vorzug.
Das bedeutet für die Vertriebskanäle und mittelständischen Kunden deutlich längere Wartezeiten, höhere Listenpreise und noch weniger Alternativen. Auch die Ersatzteilversorgung ist knapper geworden, so dass Reparaturen länger dauern und sich der Markt für generalüberholte Geräte aufheizt.
Und da es Monate dauert, bis neue Produktionslinien in Betrieb genommen werden, kann das Angebot nicht so schnell nachziehen, so dass die Krise weitgehend selbst verschuldet ist.
Erhöhte Transportkosten
Nicht alles liegt in den Händen der Hersteller. Während in der Vergangenheit viele Speichermedien per Frachtflug eingeflogen wurden, hat sich dies geändert.
Die Preise für Treibstoff und Betriebskosten sind zu volatil, um ein konsistentes Budget zu erstellen, während gleichzeitig die Steuern für die Luftfahrt steigen. Deutschland hat seine Luftverkehrssteuer im Mai 2024 auf 24 Prozent erhöht.
Auch das öffentliche Image spielt eine Rolle. Die Luftfahrt hat das Image, umweltschädlich zu sein. Viele Länder werden aus diesem Grund ihre Steuern erhöhen.
Die wichtigste Transportmethode ist das Schiff. Aber auch das ist aus vielen Gründen problematisch:
- Viele Teile kommen aus China, das sich in einem Zollkrieg mit den USA befindet. Der neueste Entwicklung war eine Zollerhöhung für chinesische Schiffe in US-Häfen im April 2025, und China schlug im Oktober 2025 zurück.
- Die Treibstoffkosten für Schiffe sowie Umweltsteuern und -vorschriften sind ein großes Problem.
- Einige Frachtrouten sind mit geopolitischer Unsicherheit behaftet, wie das Rote Meer, der Panamakanal oder das Südchinesische Meer.
- Die Verbrauchernachfrage steigt, während nicht genügend Frachtschiffe in Betrieb sind.
- Containerknappheit reduziert die verfügbare Fracht.
Dies wird zweifellos zu zahlreichen Preiserhöhungen und Verzögerungen in der Lieferkette führen, die leider an die Verbraucher weitergegeben werden.
Zollkrieg zwischen den USA und China
Der Zollkrieg zwischen den USA und China beschränkt sich nicht nur auf die Hafenzölle.
US-Präsident Biden hatte die Einfuhrzölle und die Preise für Halbleiter aus China um bis zu 50 Prozent erhöht. Obwohl viele Zulieferer bereits außerhalb Chinas produzieren, verschärfen diese Zölle einen ohnehin schon unter Druck stehenden Markt zusätzlich.
Ursprünglich sollten diese im Jahr 2025 überprüft werden, aber es ist unwahrscheinlich, dass die Trump-Administration diese Zölle aufheben wird.
Von Importzöllen für alle Waren aus China bis hin zu spezifischeren Zöllen auf HDDs und SSDs: Die Trump-Administration scheint bereit, einen Handelskrieg mit China zu führen.
Aber auch für Lieferanten aus Thailand, Malaysia und Taiwan könnte dies eine schlechte Nachricht sein. Die derzeitige US-Regierung hat deutlich gemacht, dass sie die Handelsungleichgewichte abbauen und die lokale Fertigung stärken will.
Für die Preisentwicklung in den USA könnte das eine Katastrophe bedeuten. Und diese Auswirkungen könnten Wellen schlagen, die auch andere Märkte wie die EU betreffen.
In der Vergangenheit haben niedrigere Gewinnspannen auf dem Inlandsmarkt der US-Unternehmen zu Preiserhöhungen in anderen Teilen der Welt geführt.
Alles in allem scheint es sehr wahrscheinlich, dass der Speichermarkt zumindest kurz- bis mittelfristig unter Druck bleiben wird.
Wie werden die Unternehmen weiter vorgehen?
Ein altes Sprichwort besagt, dass ein Problem, das mit Geld gelöst werden kann, kein Problem ist, und für viele Unternehmen könnte dies der richtige Weg sein. Bei ständig steigenden Kosten mitzuziehen und einfach mehr Geld zu investieren kann eine Lösung sein. Aber es gibt bessere Lösungen für dieses Problem.
Eine bessere Lösung besteht unserer Meinung nach darin, die vorhandenen Speicherkapazitäten besser zu verwalten. Häufig sind Dateiduplikate oder veraltete Dateien unnötige Platzfresser, mit denen man starten kann.
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